Mangelhafte Sporthallensituation in Herne

Mangelhafte Sporthallensituation in Herne

Probleme mit Baustellen an Herner Schulen
Es ist ein Phänomen, dass Baustellen in Deutschland oft sehr viel länger in Bearbeitung sind als vorgesehen. Das ist in fast jedem Fall verbunden mit unnötigem Aufwand und allgemeinem Ärgernis. Auch an Schulen kann man dieses Phänomen beobachten, was viele Unannehmlichkeiten und Umstände mit sich bringt. Ist zum Beispiel die Aula einer Schule nicht betretbar, wie am Gymnasium Wanne die letzten zwei Jahre, dann müssen für Veranstaltungen, Aufführungen und Klausuren andere Räume gefunden werden. Bei normalen Räumen ist es noch einfach andere Möglichkeiten zu finden – was allerdings wirklich zu einem Problem wird, ist der Entfall der Sporthalle, was aktuell bei nicht wenigen Herner Schulen der Fall ist. Dieser Umstand rief nun die Stadtweite Schülervertretung Herne auf den Schirm.

Die Turnhallen des Otto-Hahn-Gymnasiums
Das Otto-Hahn-Gymnasium ist eine Sportschule, kooperiert mit dem HTC und ist Stützpunkt des DFBs, weshalb die Sport- und Schwimmhalle der Schule ein wichtiger Teil des Schulalltags sind. Allerdings belegt das Otto-Hahn-Gymnasium im normalen Gebrauch drei Sporthallen, eine hauseigene, die Gysenberg-Halle und die Halle der Mont-Cenis-Gesamtschule.

Die hauseigenen Hallen (Sport- und Schwimmhalle) werden seit Anfang 2020 renoviert, wobei der Fertigstellungstermin aus verschiedenen Gründen bereits dreimal nach hinten verschoben wurde, obwohl diese seit einem halben Jahr wieder zur Nutzung bereitstehen sollte, soll wohl frühestens nach Ostern 2022 mit einer Fertigstellung zu rechnen sein. Allerdings hat die Feuchtigkeit der Schwimmhalle, wegen vorab unbekanntem Ausmaß die Halle dermaßen zerstört, dass sich die Kosten verdreifacht haben. Hinzu kommt, dass Informationen über den Zustand nur über Nachfrage der Schule an die Stadt zu erhalten waren, was wiederum die Unterrichtsplanung stark behindert und die Vorbereitung der Leistungskurse auf das Abitur fast unmöglich erscheinen ließ.

Aber auch die weiteren Hallen, die das OHG nutzen kann, sind nicht nutzbar. Die Turnhalle am Gysenberg war bis vor kurzem ein Impfzentrum, dessen Schließung jedoch nicht zur Folge hatte, dass die Halle wieder für den Sportunterricht genutzt werden konnte. Durch einige kleinere aufgekommenen Reparaturen z.B. an Fenstern ist aktuell noch nicht mit einer baldigen Öffnung zu rechnen.
Mont-Cenis-Gesamtschule und Gymnasium Eickel
Die Halle der Mont-Cenis-Gesamtschule ist die dritte Halle, in der Sportunterricht vom OHG stattfindet. Das bedeutet allerdings auch, dass der Sportunterricht zweier Schulen an der Baustellen-Situation leidet. An der Halle der Mont-Cenis-Gesamtschule werden seit Beginn der Sommerferien 2021 die Umkleiden renoviert, was ursprünglich sechs Wochen dauern sollte, ist immer noch eine Baustelle, sodass die gesamte Halle nicht genutzt werden kann. Außerdem ist völlig unklar wie lange die Fertigstellung noch dauern wird, da auch hier die Informationsweitergabe spärlich ausfällt. Vorgesehen ist eine Öffnung im Frühjahr.

Aber auch das Gymnasium Eickel hat mit Baustellen im Schulalltag zu kämpfen, da nicht nur die Sporthalle, sondern auch die Aula renoviert werden. Seit zwei Jahren kann der Schulalltag am Gymnasium Eickel nicht mehr so laufen wie eigentlich geplant. Damit verbunden muss auch Vereinssport, wie beispielsweise der des DSC Wanne-Eickel in anderen Hallen stattfinden.

Folgen und Probleme
Durch die langanhaltenden Baustellen, die vor allem den Sportunterricht stark beeinträchtigen, mussten die Schulen Möglichkeiten finden, den Sportunterricht so gut wie möglich weiter fortsetzen zu können. In den wärmeren Jahreszeiten wurde vielen Schulen die Möglichkeit geboten, draußen Sport zu machen und den eigenen Schulhof oder diverse Sportanlagen bzw. Parks zu nutzen. Für den Winter war und ist es allerdings nötig andere Möglichkeiten zu finden. Das OHG hat deshalb ein paar Stunden in den Hallen der Schillerschule und der Schulstraße bekommen. Das sind beides Hallen von Grundschulen, die nicht unbedingt einfach zu erreichen sind und wo durch die Anreise wertvolle Zeit meist zu Lasten der Pausen der Schüler verloren geht. Andere Schulen wie das Gymnasium Eickel und die Mont-Cenis-Gesamtschule weichen auf andere Räume in ihren Schulen aus, sodass diese z.B. Sport in der Pausenhalle, der Aula oder anderen Räumlichkeiten, wie einem Gymnastikraum machen müssen. Daraus resultiert allerdings auch, dass anderer Unterricht nicht planmäßig stattfinden kann, was wiederum große Teile der Raumplanung durcheinanderbringt. An der Mont-Cenis-Gesamtschule kann die Oberstufe beispielsweise nichtmehr in den Freistunden in die Mensa, weil dieser Raum aufgrund der mangelnden Sporthalle anderweitig genutzt wird.

Im Gesamtbild sind die größten Probleme, dass die Informationsweitergabe zwischen Stadt und Schule zu langsam und unzureichend ist und so nicht immer klar ist, wie lange die Baustellen noch andauern, was wiederum zur Folge hat, dass die Planung des Unterrichts deutlich erschwert ist. Durch diese Bedingungen ist es auch nicht möglich normalen Sportunterricht zu machen, was den Abitur-Jahrgängen sehr zur Last fällt. So kann sich beispielsweise das Otto-Hahn-Gymnasium nicht in vollen Zügen als Sportschule repräsentieren, aber das Problem bleibt für alle Schulen dasselbe: die viel zu langen Baustellen behindern nicht nur den Sportunterricht, sondern den gesamten Schulalltag.

Die Stadtweite Schülervertretung der Stadt Herne möchten diese Umstände nicht länger schweigend hinnehmen. Das Problem mit den Sporthallen der Stadt sei kein neues, sondern begleite den Schulalltag schon seit Jahren. Dies schade den Schülern sowohl in der Schulzeit als auch in ihrer Freizeit dadurch, dass ebenfalls zahlreiche Sportvereine unter diesem Problem leiden. Daher fordert die SSV Herne, dass sinnvolle Alternativen geboten werden und sieht besonders die Stadt Herne in der Verantwortung.

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